Eine professionelle Estrichverlegung ist die Grundlage für jeden hochwertigen Bodenbelag. Erfahren Sie, worauf es ankommt und wie Sie häufige Fehler vermeiden können.
Was ist Estrich?
Estrich ist eine Schicht aus Beton, Zement oder Anhydrit, die als Untergrund für Bodenbeläge dient. Er sorgt für eine ebene, belastbare Fläche und kann gleichzeitig zur Verlegung von Fußbodenheizungen genutzt werden.
Estricharten im Überblick
Zementestrich
Der Klassiker unter den Estrichen. Robust, wasserbeständig und für fast alle Anwendungen geeignet. Ideal für Nassbereiche und stark beanspruchte Flächen.
Anhydritestrich (Calciumsulfat-Estrich)
Besonders geeignet für Fußbodenheizungen, da er Wärme besser leitet. Glatte Oberfläche und geringere Rissneigung, aber nicht für Feuchträume geeignet.
Magnesiaestrich
Schnell begehbar und mit besonderen Eigenschaften wie Antistatik. Wird oft in gewerblichen Bereichen eingesetzt.
Schritt-für-Schritt Anleitung
1. Vorbereitung des Untergrunds
- Untergrund von Staub und losen Teilen befreien
- Risse und Löcher spachteln
- Saugfähige Untergründe grundieren
- Trennlage oder Dämmung verlegen (je nach Estrichart)
2. Höhen festlegen
Mit Hilfe von Nivellierlaser oder Wasserwage die gewünschte Estrichhöhe markieren. Mindestdicke beachten: 45mm bei schwimmend verlegtem Estrich, 35mm bei Verbundestrich.
💡 Profi-Tipp
Verwenden Sie Estrichschnur und Estrichschienen für gleichmäßige Höhen. Die Schienen können nach dem Aushärten entfernt werden.
3. Estrich anmischen
Bei kleineren Flächen kann mit Mischmaschine gearbeitet werden. Bei größeren Projekten empfiehlt sich Transportbeton oder Fertigestrich. Auf das richtige Mischungsverhältnis achten!
4. Estrich einbauen
- Estrich zügig verteilen, beginnend an der von der Tür entferntesten Stelle
- Mit Estrichlehre oder Richtlatte abziehen
- Oberfläche mit Reibebrett glätten
- Bei Anhydritestrich: Oberfläche nicht verdichten!
5. Nachbehandlung
Die richtige Nachbehandlung ist entscheidend für die Qualität:
- Vor Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung schützen
- Kontrollierte Trocknung (nicht zu schnell!)
- Bei Zementestrich: Feucht halten in den ersten Tagen
- Mindestens 28 Tage aushärten lassen vor Belagsverlegung
⚠️ Häufige Fehler vermeiden
- Zu schnelle Trocknung führt zu Rissen
- Ungeeignete Witterung bei der Verlegung
- Falsche Estrichstärke
- Fehlende oder ungeeignete Trennlage
- Zu frühe Belastung
Fußbodenheizung und Estrich
Bei Fußbodenheizung sind besondere Punkte zu beachten:
- Anhydritestrich ist meist die bessere Wahl (bessere Wärmeleitung)
- Heizestrich-Protokoll erstellen
- Aufheizprotokoll nach Herstellervorgaben durchführen
- Vor Belagsverlegung Restfeuchte messen
Qualitätskontrolle
Nach der Verlegung sollten Sie folgende Punkte prüfen:
- Ebenheit (max. 3mm Abweichung auf 1m Länge)
- Festigkeit (Ritzprobe oder professionelle Messung)
- Restfeuchte vor Belagsverlegung
- Risse oder andere Mängel
Fazit
Estrichverlegung ist ein komplexer Prozess, der viel Erfahrung erfordert. Die richtige Ausführung ist entscheidend für die Langlebigkeit des gesamten Bodenaufbaus. Bei Unsicherheiten sollten Sie unbedingt einen Fachmann hinzuziehen.
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